Die lang geforderte „GmbH light“ nimmt langsam Gestalt an. Inzwischen liegt ein konkreter Gesetzesentwurf vor. Ab Juli 2013 sollen GmbH-Gründungen mit 10.000 Euro Stammkapital möglich sein.
Stammkapital
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass das Mindeststammkapital von 35.000 Euro auf 10.000 Euro abgesenkt wird. Da eine Gründung mit Einzahlung des halben Stammkapitals möglich ist, braucht es nur noch 5.000 Euro zum Zeitpunkt der Gründung.
Mindest-Körperschaftsteuer
Auch die Mindest-Körperschaftsteuer reduziert sich für die GmbH light auf bis zu 500 Euro pro Jahr – bisher waren es 1.750 Euro. Diese Änderung gilt allerdings erst ab 2014, da sonst die Budgeteinnahmen in 2013 gefehlt hätten.
Gründungskosten
Der Gründungsakt selbst soll ebenfalls billiger werden. So verzichtet die Regierung auf die Anzeige in der Wiener Zeitung, womit man sich immerhin 150 Euro erspart. Der Eintrag in der Ediktedatei ist ausreichend. Auch die Notariatskosten halbieren sich von rund 1.200 Euro auf 600 Euro, da diese vom Stammkapital abhängen.
Gründer, die die Voraussetzungen des NeuFöG (Neugründungs-Förderungsgesetz) erfüllen, zahlen sogar nur 75 Euro an den Notar, wenn sie mit einem fertigen Vertrag kommen, der sich auf folgende Mindestinhalte beschränkt: Firma, Sitz, Unternehmensgegenstand, Stammkapital, Stammeinlage, Ersatz Gründungskosten, Bestellung Geschäftsführer.
Nachteile
Nicht vergessen darf man, dass trotz der einfachen und günstigen Gründung, ein GmbH-Jahresabschluss und eine laufende doppelte Buchhaltung erstellt werden müssen. Außerdem untergraben die Banken zumeist die eingeschränkte Haftung, indem sie von den Gesellschaftern eine Bürgschaft verlangen. Im Falle eines Bankrotts schauen dann oft die Lieferanten durch die Finger.
Es wird sich zeigen, ob die GmbH light viele gesunde und langlebige Unternehmen hervorbringt. Außerdem besteht bei der GmbH light eher die Gefahr der Unterkapitalisierung. Da das Gesetz erst als Begutachtungsentwurf vorliegt, kann es noch zu Änderungen kommen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
