Anfang Juli präsentierte die Bundesregierung ein umfangreiches Start-up-Programm. So sollen die Lohnnebenkosten für die ersten drei Mitarbeiter gesenkt werden und die Unternehmensgründung erleichtert. Die Maßnahmen sollen ab 2017 gelten. Ein Überblick:

  • Gründerjahre werden erleichtert: Die ersten drei Mitarbeiter von innovativen Start-Ups werden für drei Jahre von Dienstgeber-Lohnnebenkosten entlastet.
  • aws Business-Angel-Fonds: zusätzlich 20 Millionen Euro für Start-Ups.
  • Seed-Finanzierung der aws: zusätzlich 20 Millionen Euro für wissens- und technologieorientierte Start-Ups.
  • Neue Risikokapitalprämie für Investoren: 20 Prozent Prämie für Beteiligungen bis zu 250.000 Euro pro Jahr.
  • Neue Rechtsform Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft (MiFiG): Für Investoren in eine MiFiG gibt es bis 15.000 Euro Steuerbefreiungen für Ausschüttungen.
  • Digitaler One-Stop-Shop für Gründer: Der Gründungsprozess wird schneller und billiger. Der Gründer kann die nötigen Daten online über das Unternehmensserviceportal (USP) eingeben und sich durch die Vernetzung von Behörden und Registern mehrere Behördenwege ersparen.
  • Gründungs-Fellowships für akademische Spin-Offs: Nach Vorbild der ETH-Zürich sollen Wissenschaftler und Studierende mit innovativen Ideen leichter ein eigenes Unternehmen aufbauen können. Mit dem Fellowship, einer Art Stipendium, können Gehaltskosten finanziert und der Zugang zu akademischen Infrastrukturen gewährleistet werden.
  • Neues Start-up-Visum im Rahmen der Rot-Weiß-Rot-Karte: Die bestehende Regelung für selbständige Schlüsselkräfte soll für Start-ups geöffnet werden. D.h. der Antragsteller erhält eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung (= RWR-Karte) für selbständige Tätigkeit für ein Jahr, mit der Option auf Verlängerung für ein weiteres Jahr.
  • Fachkräfte: Ergänzung der Mangelberufsliste um Programmierer.
  • 24h-Quickcheck bei Förderanfragen der FFG und aws.

Wichtig: Für diese Maßnahmen liegt noch kein Gesetzesentwurf vor. Es kann sich daher noch einiges ändern. Interessant wird auch, wie die Regierung innovative Start-ups definieren wird.

Mitterlehner/Mahrer: Start-up-Paket stärkt Gründerland Österreich – Presseaussendung vom 5.7.2016