Mit dem Budgetbegleitgesetz 2025 setzt die Bundesregierung eine steuerliche Erleichterung für kleine und mittelgroße Unternehmen um. Die Ausweitung der Basispauschalierung in der Einkommensteuer (ESt) und der Vorsteuerpauschalierung in der Umsatzsteuer (USt) hilft, Steuern zu sparen und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.
Erhöhung von Umsatzgrenzen und Pauschalsätzen
Die Basispauschalierung gilt für Einnahmen-Ausgaben-Rechner mit Einkünften aus selbständiger Arbeit oder Gewerbebetrieb. Dabei darf der Vorjahresumsatz die gesetzlich festgelegte Grenze nicht überschreiten. Sowohl die Umsatzgrenze als auch die Pauschalsätze werden ab 2025 bzw. 2026 erhöht. Gleichzeitig werden auch die Umsatzgrenzen der Vorsteuerpauschalierung gleichlautend angepasst.
Die neuen Werte im Überblick:
bis 2024 | 2025 | ab 2026 | |
Umsatzgrenze Vorjahresumsatz | 220.000 Euro | 320.000 Euro | 420.000 Euro |
Betriebsausgabenpauschalierung (ESt) | |||
allgemein | |||
pauschale Betriebsausgaben (in Prozent) | 12,0 % | 13,5 % | 15,0 % |
pauschale Betriebsausgaben (max.) | 26.400 Euro | 43.200 Euro | 63.000 Euro |
für bestimmte Tätigkeiten (z.B. kaufmännische/technische Beratung, Geschäftsführer, etc.) |
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pauschale Betriebsausgaben (in Prozent) | 6 % | 6 % | 6 % |
pauschale Betriebsausgaben (max.) | 13.200 Euro | 19.200 Euro | 25.200 Euro |
Vorsteuerpauschalierung (USt) | |||
pauschale Vorsteuern (in Prozent) | 1,8 % | 1,8 % | 1,8 % |
pauschale Vorsteuern (max.) | 3.960 Euro | 5.760 Euro | 7.560 Euro |
Pauschalierung für Kleinunternehmer
Neben der Basispauschalierung gibt es weitere Pauschalierungsmöglichkeiten. Kleinunternehmen bis derzeit 55.000 Euro Jahresumsatz – also für Unternehmen, die in der Umsatzsteuer in die Kleinunternehmerbefreiung fallen oder fallen würden – können pauschal 45 Prozent, Dienstleister 20 Prozent als Betriebsausgaben absetzen. Gesellschafter-Geschäftsführer sind jedoch auch hier ausgenommen.
Pauschalierung für nichtbuchführende Gewerbetreibende
54 Branchen – von Bandagist bis Zahntechniker – können außerdem wahlweise mit einem Branchenprozentsatz von 5,2 bis 20,7 Prozent ihre Betriebsausgaben berechnen. Voraussetzung dafür ist, dass der Gewinn mittels Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ermittelt wird. Die Prozentsätze sind in einer Verordnung geregelt (siehe unten).
Es gibt auch eine Verordnung für eine branchenbezogene Vorsteuerpauschalierung. Diese ist wesentlich umfangreicher und gilt beispielsweise auch für einige Freiberufler wie Ziviltechniker oder Anwälte.
Für Handelsvertreter (inkl. ähnlicher Berufe wie Finanzdienstleister, Versicherungsmakler oder Warenpräsentatoren), Drogisten sowie für das Gastgewerbe gibt jeweils eigene Pauschalierungsregelungen.
Gewinnpauschalierung
Land- und Forstwirte können auf Basis des Einheitswerts ihren Gewinn pauschalieren. Auch für die Branche „Lebensmittel- und Gemischtwarenhandel“ gibt es eine Verordnung zur Gewinnpauschalierung.
Weitere Informationen
Unternehmensserviceportal (USP): Basispauschalierung Einkommensteuer
Unternehmensserviceportal (USP): Vorsteuerpauschalierung
Wirtschaftskammer: Pauschalierung für Kleinunternehmer
Wirtschaftskammer: Pauschalierung für nichtbuchführende Gewerbetreibende
Rechtsinformationssystem des Bundes: Pauschalierungsverordnung für nichtbuchführende Gewerbetreibende
Rechtsinformationssystem des Bundes: Verordnung zur Vorsteuerpauschalierung nach Branchen